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SCHRIFTEN DER PATRONIN. „Endliches und ewiges Sein“ – Dr. Paweł Rojek

dr Paweł Rojek

Das Ziel der Vortragsreihe „SCHRIFTEN DER PATRONIN. Einführungen in die Werke Edith Steins“ ist es, dem Hörer die wesentlichen Inhalte der einzelnen Schriften Edith Steins systematisch, übersichtlich und wissenschaftlich aufbereitet näherzubringen. Die Besprechung der einzelnen Bände in chronologischer Reihenfolge stützt sich auf die jüngste Reihe von Edith Steins Gesammelten Werken, die Gesamtausgabe (Herder, 2000-2020), die dank der Bemühungen des Verlages Wydawnictwo Karmelitów Bosych nun teilweise in polnischer Sprache vorliegt.

Der nächste Vortrag in der Reihe „Schriften der Patronin“ ist eine Einführung in Edith Steins monumentales Werk „Endliches und ewiges Sein“.

Gliederung des Vortrags (Dr. Paweł Rojek):

Dies ist wohl das wichtigste philosophische Werk der Autorin. Zunächst skizziere ich einige Schwierigkeiten, auf die der Leser dieser Arbeit stößt. Diese ergeben sich aus der Einbettung des Textes in den Kontext phänomenologischer und thomistischer Diskussionen sowie aus der nicht ganz klaren Struktur des gesamten Werkes, das viele relativ unabhängige Analysen enthält. Anschließend gehe ich auf die einzelnen Kapitel des Werks ein und versuche, die Hauptargumentationslinien zu erfassen. Sodann betrachte ich die drei – meiner Meinung nach – wichtigsten Themen des Werkes näher:

Erstens der Übergang vom endlichen zum ewigen Sein, bei dem sich Stein klar mit Martin Heidegger auseinandersetzt. Besonderes Augenmerk lege ich auf ihren von Adolf Reinach übernommenen Begriff der Erfahrung der „Geborgenheit im Dasein“.

Zweitens analysiere ich ihren Übergang von der Essenz des endlichen Seins zur Anerkennung des göttlichen Logos. Dies ist ein eindeutig platonischer Aspekt ihrer philosophischen Vision.

Drittens skizziere ich Steins letzten Schritt, der von der Anerkennung der Trinität zu einem Versuch führt, das endliche Sein und seine Bestimmungen in einer trinitarischen Perspektive zu verstehen. Ich versuche zu zeigen, wie in diesem Fall die Offenbarung die Philosophie ergänzt. Ich vergleiche ihre Vision auch kurz mit zeitgenössischen Strömungen der trinitarischen Ontologie.

Schließlich schlage ich vor, dass ihr Buch „Kreuzeswissenschaft“ gewissermaßen eine Fortsetzung ihrer Forschungen ist.

Link zum Vortrag

Dr. Paweł Rojek – Dozent am Institut für Philosophie der Jagiellonen-Universität Krakau. Beschäftigung mit analytischer Metaphysik, russischer Philosophie und Ideen in Polen. Autor des Buches Tropy i uniwersalia. Badania ontologiczne, Warschau: September 2019.