Am 9. August 2021 gedenken wir des Todestages von Edith Stein, der heiligen Teresia Benedicta a Cruce, Patronin Europas.
Unsere Kirchen und Gesellschaften sind heute an vielen Orten Europas in einer tiefen Krise. Wir wollen diesen Gedenktag nutzen, um zusammenzufinden und gemeinsame Wege zu suchen.
Wir werden uns am 9. August 2021 nicht in Oswiecim/Auschwitz treffen können. Aber wir können uns anders begegnen. Deshalb laden wir ein, uns gegenseitig in kurzen Videos zu erzählen, wie Edith Stein uns inspiriert.
EDITH STEIN
Edith Stein wurde 1891 geboren, in einer jüdischen Familie in Breslau (heute Wrocław in Polen, vor dem II. WK Deutschland). Sie studierte Philosophie in verschiedenen deutschen Städten. Im I. WK war sie Krankenschwester des Roten Kreuzes. Nach ihrer Studienzeit ließ sie sich in der Katholischen Kirche taufen. Sie wurde eine bekannte Dozentin. Als die Nazis in Deutschland an die Macht gekommen waren, trat sie in ein Kloster des Karmel-Ordens ein. 1942 wurde sie wegen ihrer jüdischen Abstammung in Auschwitz ermordet.
Edith Stein lebte in einer sehr unruhigen Zeit, die sie wach beobachtet hat. Sie war eine Suchende, und sie fand ihre Heimat in Gott. „Es hat mir immer sehr fern gelegen, zu denken, dass Gottes Barmherzigkeit sich an die Grenzen der sichtbaren Kirche binde. Gott ist die Wahrheit. Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht“ (ESGA 3, Brief 542). Sie hat viel gebetet, manchmal die ganze Nacht durch, schon bevor sie ins Kloster eintrat. Sie vertraute Gott alle ihre Sorgen um ihr persönliches Leben, das Schicksal des jüdischen Volkes, die Zukunft Deutschlands, den Frieden in Europa und vieles andere an. In Seiner Liebe fand sie Frieden, Klarheit und eine innere Gewissheit über den Weg, den Sie zu gehen hatte. Aus dieser Perspektive hat sie versucht, eine Antwort auf die Schrecken des ersten Weltkrieges, das Anwachsen totalitärer Ideologien, den immer aggressiveren Antisemitismus und die Schwäche der Kirchen zu geben. Sie wollte das Denken an den Universitäten, die Pädagogik in den Schulen, das Engagement der Christen in der Welt und sogar das Verhalten des Papstes beeinflussen. Als sie öffentlich nicht mehr auftreten konnte, führte sie ein Leben des Gebetes im Kloster und vertraute ihr Schicksal der göttlichen Vorsehung an, bis zu ihrem Tod in Auschwitz.
WIR …
Wir leben heute in anderen Zeiten, auch mit großen Verunsicherungen. Auch wir sind Suchende. Wir versuchen unsere Zeit zu verstehen, wir suchen nach Gott und nach unserem Auftrag in dieser Welt. Wir ahnen, wie wahr auch für uns ihre Worte sind: „Wir leben heute wieder in einer Zeit, die der Erneuerung aus den verborgenen Quellen gottverbundener Seelen dringend bedarf.“ (Edith Stein, ESGA 20, 120)
Wir bitten Sie deshalb um ein Video von drei Minuten zu den Themen (die Fragen dienen zur Orientierung, fühlen Sie sich frei bei der Gestaltung) : Was inspiriert mich am Leben von Edith Stein? Wenige kennen den ganzen Reichtum des Lebens und der Texte von Edith Stein. Aber vielleicht hat ein Aspekt, den wir kennengelernt haben, uns bewegt, zu denken gegeben, die Perspektive geändert und motiviert. (Auf unserer Homepage finden Sie einige Artikel über Edith Stein, z. B. eine kleine Zitatensammlung.) Wo sehe ich heute die größte Not und Gefahr? Wir leben in einer anderen Welt als Edith Stein, wir haben andere Probleme und Herausforderungen. Wie sieht die Welt aus, über die wir mit Gott reden wollen? Was soll ich tun? Vielleicht wissen wir es noch nicht, vielleicht wollen wir gerade das Gott fragen, vielleicht wissen wir es, aber trauen uns nicht, vielleicht tun wir es schon … Worum will ich Gott bitten? Vielleicht gelingt es, ein Gebet zu formulieren? |
Wir wollen viele Stimmen zusammenbekommen, aus verschiedenen Ländern Europas, aus verschiedenen Kirchen und sogar von außerhalb der Kirchen. Wenn wir unsere Nöte, Sehnsüchte und Hoffnungen teilen, ergibt sich vielleicht auch ein Weg, den wir dann weiter gemeinsam gehen können.
Wir bitten Sie, das Video auf Ihrer Internetseite zu veröffentlichen und uns einen Link zu der Seite zu schicken. Auf unserer Webseite veröffentlichen wir eine Liste mit den Teilnehmenden an diesem Projekt mit dem dazugehörigen Link. Schon jetzt befinden wir uns auf einem geistlichen Weg der Vorbereitung; Sie können Ihren Beitrag ab sofort veröffentlichen, je früher desto besser. Zum Gedenktag am 9. August 2021 sollten alle Beiträge online sein. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Manfred Deselaers, Email: manfred@cdim.pl .
Im Vertrauen auf den Beistand der Patronin Europas Edith Stein
mit den besten Wünschen
Pfarrer Dr. Manfred Deselaers Auslandsseelsorger der Deutschen Bischofskonferenz am Zentrum für Dialog und Gebet in Oswiecim | Pfarrer Jan Nowak Direktor des Zentrum für Dialog und Gebet in Oswiecim |